Bildungsprojekt bringt Photovoltaik an Schulen in Russland

Russland mag nicht das erste Land sein, an das man denkt, wenn es um Solarenergie geht. Dass diese Energieressource aber auch dort mehr als reichlich vorhanden ist, zeigt ein Projekt, das Solaranlagen auf russischen Schulen baut – gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern. Bereits sieben Schulen nehmen teil und weitere werden folgen.

Das Vorhaben soll junge Menschen über die Vorteile Erneuerbarer Energien aufklären und gibt ihnen Gelegenheit, dabei theoretische und auch praktische Erfahrung zu sammeln, indem sie selbst Solarstromanlagen betreiben und die erzeugte Energie in den Schulen nutzen. Für das Projekt haben sich ideas into energy und die Initiative "Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH) des Goethe-Instituts Moskau zusammengetan, unterstützt von den Unternehmen eclareon und Solar23, dem Bundesverband Solarwirtschaft und der russischen Sektion von EUROSOLAR aus Moskau, finanziell gefördert vom Auswärtigen Amt.

Auf den Dächern der Solarschulen werden dafür kleine Solaranlagen installiert, die den erzeugten Strom für das Hausstromnetz der Schule bereitstellen. Neben den Solarmodulen auf dem Dach werden daher auch Batteriespeicher, Wechselrichter, Laderegler und ein Überwachungssystem mit einer Kommunikationszentrale installiert. Die Anlagen stammen vom deutschen Solarunternehmen Solar23 aus Ulm.

Informationen zu den laufenden Aktivitäten und zur Vernetzung der Schulen untereinander werden unter www.solarschools.ru bereitgestellt.  

Großer Bedarf nach einer stabilen und zugleich umweltschonenden Energieversorgung ist in Russland bereits heute in vielen entlegenen Regionen gegeben, in denen Dieselgeneratoren den benötigten Strom, mit teilweise hohem Logistikaufwand und zu entsprechend hohen Kosten bereitstellen. Seit Januar dieses Jahres besteht in Russland außerdem erstmalig das gesetzlich verankerte Recht, Photovoltaik-Anlagen mit bis zu 15 kW-Leistung auf dem eigenen Dach zu betreiben und dafür an das Stromnetz anschließen zu dürfen. Bis dieses neue Gesetz wirkt, müssen allerdings noch technische Regelungen in Kraft treten, mit denen noch in diesem Jahr gerechnet wird.